Selbst ausprobieren – in unter 2 Stunden!
Die Aufgabe
Die Nachfrage nach Stoßdämpfern steigt – und Markus prüft, ob das bisherige Fertigungskonzept noch mithält.
Aktuell arbeitet das Team in Kleinserie: Jede:r Produktionsmitarbeiter:in montiert an einem eigenen Platz und setzt den Stoßdämpfer komplett selbst zusammen. Das funktioniert, aber jetzt sind deutlich höhere Stückzahlen gefragt – zusätzliche Fläche steht jedoch nicht zur Verfügung, und die Ergonomie soll erhalten bleiben.
Markus ist überzeugt: „Das bekommen wir mit Halocline hin.“
Hinweis: Einige Funktionen in Halocline sind möglicherweise für dich nicht sichtbar, da sie eine Lizenzerweiterung erfordern. Bei Interesse oder Fragen beraten wir dich gerne. |
Der Lösungsweg
Die vollständige Anleitung findest du am Ende dieses Kapitels. Die Beispieldaten zum Download findest du am Ende des Artikels.
Schritt 1: Ist-Zustand analysieren
Bevor Markus etwas umstellt, will er genau verstehen, wie gut oder schlecht der aktuelle Ablauf tatsächlich funktioniert. Also geht er systematisch vor:
-
Die Kleinserie ist bereits in Halocline Layout geplant – das Projekt liegt griffbereit.
-
Markus öffnet den Arbeitsbereich für die Stoßdämpfer-Montage im Shopfloor.
-
In Halocline Performance testet er den Ablauf selbst an einer der Stationen und speichert die Bewegungsaufnahme als Referenz.
-
Anschließend exportiert er die Bewegungsdaten als tabellarischen Bericht.
Sein Eindruck: Der Ablauf funktioniert grundsätzlich – aber effizient ist er nicht. Vor allem die vielen Laufwege und der ungenutzte Platz springen ihm sofort ins Auge.
Schritt 2: Großserien-Variante planen
Markus nutzt den bisherigen Ablauf als Grundlage und entwickelt daraus eine neue Variante – eine Fließlinie mit drei aufeinander abgestimmten Stationen.
Sein Ziel ist die Montagearbeit aufzuteilen und den Takt zu erhöhen. Statt einer Einzelmontage plant er drei aufeinanderfolgende Arbeitsschritte. Jede Station übernimmt einen klar definierten Teil der Gesamtmontage. Nach jedem Schritt wandert der Stoßdämpfer zur nächsten Station.
In seinem Unternehmen gibt es keine vergleichbare Linie, auf die Markus zurückgreifen kann. Deshalb wirft er einen Blick in die Öffentliche Halocline Bibliothek.
Dort wird er fündig: Neben einzelnen Betriebsmitteln entdeckt er eine komplette Vorlage für eine Fließlinie mit angeschlossenen Arbeitsplätzen – perfekt passend zu seinem Bauteiltyp.
Markus lädt die benötigten Elemente herunter, importiert sie direkt ins Projekt und beginnt sofort mit der Anpassung.
In Halocline Layout setzt er die neue Linie auf:
-
Er verkettet die drei Stationen logisch miteinander,
-
organisiert Laufwege und Abläufe neu,
-
und richtet alles so aus, dass der Materialfluss möglichst reibungslos läuft.
Sein erster Eindruck: Die Struktur ist deutlich klarer, die Wege sind deutlich kürzer.
Jetzt will Markus wissen: Lässt sich das auch belegen?
Schritt 3: Lösung prüfen
Markus geht zur Halocline Performance über, um seine erstellte Linie zu prüfen. Sein Fokus liegt jetzt klar auf den Laufwegen – die genaue Ausführung der Arbeitsschritte spielt für diesen Test keine Rolle.
-
Er erstellt eine neue Ablaufaufnahme und konzentriert sich dabei gezielt auf die Wege innerhalb der Stationen.
-
Mithilfe des Teleport-Werkzeugs zeichnet er die Strecken präzise ein.
-
Dabei dokumentiert er nur die Schritten, die tatsächlich dem Materialfluss dienen – alles andere blendet er bewusst aus.
-
Anschließend exportiert Markus die Bewegungsdaten als tabellarisches Report. Dort vergleicht er die neue Gesamtlaufstrecke der neuen Fließlinie mit dem alten Zustand der Einzelmontage.
Der Lösungsweg im Detail
Hier siehst du Schritt-für-Schritt, wie Markus vorgegangen ist:
Schritt 1: Ist-Zustand analysieren
-
Lade die Beispiel Dateien herunter. Alternativ findest du sie hier:
- Im Anhang zu diesem Artikel
oder - In der Öffentlichen Halocline Bibliothek unter dem Reiter Samples -> Markus erklärt
- Im Anhang zu diesem Artikel
- Entpacke den heruntergeladenen ZIP-Ordner.
-
Importiere die .halovariant-Dateien aus dem entpackten ZIP-Ordner in die Halocline-Software:
- Starte Halocline.
- Wähle oben links den Reiter Layout aus.
- Klicke Importieren -> Durchsuchen.
- Öffne den zuvor entpackten ZIP-Ordner.
- Wähle die Datei Halovariant 2023 - Low volume production.halovariant aus.
- Du hast den Arbeitsbereich im Ist-Zustand erfolgreich importiert.
-
Importiere die Bibliothekselemente aus dem entpackten ZIP-Ordner in die Halocline-Software:
- Wähle oben links den Reiter Bibliothek aus.
- Klicke Importieren -> Durchsuchen (Bibliothekselemente).
- Öffne den zuvor entpackten ZIP-Ordner.
- Wähle die Dateien Ablageort.haloitem, Fließband Modul.haloitem und Gitterbox mit Wagen.haloitem aus.
- Du hast alle erforderlichen Bibliothekselemente zur Optimierung der Stoßdämpfer-Montagelinie erfolgreich importiert.
- Starte Halocline Performance:
- Stelle sicher, dass dein VR-Headset angeschlossen und betriebsbereit ist.
- Wähle oben Links den Reiter Performance aus.
- Klicke auf den Arbeitsbereich Ist-Zustand, die Variante 2023 - Low volume production sollte bereits vorausgewählt sein.
- Klicke auf VR-Starten.
- Du befindest dich jetzt in der VR-Ansicht des Arbeitsbereiches.
- Verschaffe dir als erstes einen Überblick über den Arbeitsbereich und sieh dich ein wenig um.
-
Bewege dich im Raum:
- Ziele mit dem Controller auf eine beliebige Stelle auf dem Boden.
- Drücke den Joystick nach vorne.
- Das blaue Fuß-Icon zeigt dir, wo du dich hinbewegen wirst.
- Lasse den Joystick los, um dich dorthin zu teleportieren.
- Greife ein Bauteil: Drücke dafür den Trigger-Knopf.
- Lasse das Bauteil wieder los: Drücke dafür erneut den Trigger-Knopf.
-
Füge zwei Bauteile zusammen:
- Drücke und halte den Trigger-Knopf gedrückt, nachdem du ein Bauteil gegriffen hast -> das Bauteil in deiner Hand wird durch einen blauen Rahmen hervorgehoben.
- Platziere das Bauteil an einem anderen Objekt, genau dort, wo du die beiden Teile zusammenfügen möchtest -> das Objekt, woran du das Bauteil hältst, wird ebenfalls durch einen blauen Rahmen hervorgehoben.
- Lasse den Trigger-Knopf los, um Bauteil und Objekt miteinander zu verbinden.
- Führe einen Probedurchlauf durch, bevor du mit der Aufnahme startest:
- Mache dich mit den Laufwegen und dem Aufbau einer der Stationen vertraut.
- Teste eine der Arbeitsstationen:
- Greife einige Bauteile und füge sie miteinander zusammen.
- Greife einzelne Bauteile aus den Behältern und platziere sie auf der Arbeitsplatte.
- Greife die von dir zusammengefügten Bauteile und platziere sie in der Ablage.
-
Lade die Szene nach dem Probedurchlauf neu:
- Öffne das Menü mit dem Menü-Knopf in der VR-Ansicht.
- Wähle den Reiter Menü.
- Klicke auf die Option Zurücksetzen.
- Du hast den Arbeitsbereich in die Ausgangssituation zurückgesetzt – von dir bewegte und zusammengefügte Objekte sind wieder voneinander getrennt und befinden sich an ihrem ursprünglichen Platz.
- Prüfe den Ablauf mit Hilfe einer Bewegungsaufnahme:
- Öffne das Menü mit dem Menü-Knopf.
- Wähle den Reiter Analyse.
- Klicke auf Aufnehmen (Achtung: Du hast nur drei Sekunden Zeit, bis die Aufnahme startet, mach dich bereit).
- Führe erneut einen Probedurchlauf durch.
- Sobald du fertig bist, öffne erneut das Menü und klicke auf Stop.
- Jetzt öffnet sich ein Wiedergabefenster mit deiner Aufnahme.
- Klicke auf das Speichern-Symbol oben rechts und speichere die Aufnahme unter einem passenden Namen (z.B. Bewegungsaufnahme_Ist_Zustand) ab.
-
Analysiere die Bewegungsaufnahme mit den Visualisierungsoptionen:
- Öffne das Menü und klicke auf den Reiter Analyse.
- Klicke auf Wiedergabe und dann auf das Visualisierungs-Symbol oben rechts (Anordnung der Symbole: Speichern – Exportieren – Visualisierungen).
- Es öffnet sich der Reiter Visualisierungen.
- Du hast vier Optionen: Spaghetti, Raum, Analyse und Haltung mit denen du die Bewegungsaufnahme analysieren kannst.
- Hier findest du weitere Informationen über jede Visualisierungsoption.
- Exportiere die Daten mit dem tabellarischen Report:
- Öffne das Menü und klicke auf den Reiter Analyse.
- Klicke auf Wiedergabe und dann auf das Upload-Symbol oben rechts.
- Wähle dann die Option Report.
- Der tabellarische Report wird unter dem Pfad …/Dokumente/Halocline/Reports erzeugt und gespeichert.
- Du kannst den Report außerhalb der Halocline-Software öffnen.
- Unter dem Reiter Übersicht findest du die Zeiten und Distanzen.
- Weitere Reiter geben dir detaillierte Einblicke in den aufgenommenen Ablauf.
Schritt 2: Großserien-Variante umplanen
- Setze die VR-Brille ab und schließe die Halocline Performance App.
- Wähle oben Links den Reiter Layout aus.
- Klicke auf Desktop starten.
- Beginne mit der Planung der optimierten Montagelinie.
- Öffne die Bibliothek mit dem Button oben rechts.
- Platziere als erstes zwei Fließband Module links und rechts im Raum.
-
Drehe und verschiebe die beiden Fließband Module, bis sie passend zueinander ausgerichtet sind:
- Klicke auf das Fließband Modul -> wähle die Option Anpassen -> Verschieben bzw. Drehen.
- Platziere ein drittes Fließband Modul mittig zwischen den beiden anderen Fließband Modulen.
-
Verschiebe das mittlere Fließband Modul:
- Klicke auf das mittlere Fließband Modul und wähle die Option Betreten
- Ziehe es über den blauen Pfeil nach links bzw. rechts um es mittig zu platzieren.
- Dupliziere das Fließband über das Plus Symbol am Ende des blauen Pfeils jeweils einmal auf der rechten und einmal auf der linken Seite, sodass aus den drei Modulen ein durchgängiges Fließband entsteht.
- Verlasse die Gruppe über das Tür-Symbol im unteren zentralen Bereich des Bildschirms.
- Füge die weiteren Betriebsmittel zu.
- Öffne die Bibliothek mit dem Button oben rechts.
- Platziere die beiden Objekte Ablageort und Gitterbox mit Wagen passend neben den Arbeitsbereichen am Fließband.
Schritt 3: Die neue Produktionslinie überprüfen
- Starte Halocline Performance:
- Speichere den aktuellen Stand über den Button Speichern.
- Schließe die Desktop Planung.
- Wähle den Reiter Performance aus.
- Selektiere den Arbeitsbereich, den du testen willst.
- Klicke auf VR-Starten.
- Prüfen den neuen Ablauf mit einer weiteren Bewegungsaufnahme wie in Schritt I.
Das Ergebnis des Projektes
Die neue Linie bringt einen klaren Erfolg: mehr Output auf derselben Fläche – dank aufgeteilter Arbeitsschritte und deutlich kürzerer Wege.
Der Vergleich der Laufwege bestätigt das Ergebnis: Die neue Lösung unterschreitet sogar den Zielwert, den Markus sich zu Beginn gesetzt hat. Die Linie arbeitet nicht nur effizienter, sondern lässt sich jetzt auch realistisch und gemeinsam im Team weiterentwickeln.
Für Markus steht fest: Die Planung funktioniert.